12.07.2019
Im jüngsten Wirtschafts-, Marketing- und Stadtentwicklungsausschuss am 24. Juni ist die sogenannte „Markt- und Wettbewerbsanalyse für einen inklusiven Hotelbetrieb in SHS“ vorgestellt worden. Erarbeitet wurde die Studie auf Basis eines Ratsbeschlusses aus dem Dezember 2017 durch die Pyramis GmbH. Dazu erklärt die FDP-Ratsfraktion:
Die FDP hat damals die Finanzierung der Marktanalyse aus Steuergeldern klar abgelehnt. Es ist nicht Aufgabe der Stadt für einen potentiellen Investor eine Standortanalyse zu finanzieren, auf deren Basis dieser dann entscheiden kann, ob er dem lokalen Hotelgewerbe Konkurrenz machen kann. Damals haben wir ausgeführt, dass uns nicht klar sei, wie wir das den heimischen Hoteliers erklären sollen. Wir wissen es bis heute nicht. Diese Einschätzung richtet sich nicht grundsätzlich geben die Ansiedlung eines Inklusionshotels in unserer Stadt. Es geht darum, dass einzig ein daran interessiertes Unternehmen dafür zuständig ist, eine solche Marktanalyse durchzuführen und zu bezahlen.
Inklusive Arbeitsplätze können übrigens auch in bestehenden Hotels gefördert werden, ohne durch ein neues Hotel die Existenz der bereits ortsansässigen zu gefährden.
Damals wurde aufgrund einer Anfrage der FDP-Fraktion festgestellt, dass die durchschnittliche Bettenbelegung der vorhandenen Hotels in der Stadt bei unter 30 % liegt. Für uns ein Indiz, dass ein weiteres Hotel in einem schwierigem Marktumfeld entstehen würde. Die Studie der Pyramis bestätigt diese Zahl (29,3 % für 2017) und bescheinigt eine leicht sinkende Tendenz (- 2,8 % gegenüber 2016).
Das Ergebnis der jetzt vorgestellten Analyse – 18 Monate nach Beauftragung! – ist erschreckend dürftig und schwach. Die gezogenen Schlussfolgerungen sind nur schwer nachvollziehbar. Einige Beispiele:
Der Steuerzahler hat für diese Untersuchung 18.700 Euro bezahlen müssen. Derzeit fungiert die Verwaltung auf Beschluss der CDU-Fraktion als Vermittler zwischen potentiellen Investoren und Betreibern, um auf der extrem wackeligen Untersuchung der Pyramis das Projekt voranzutreiben. Ironischerweise wurden die Mittel zu Erstellung der Studie seinerzeit im Haushaltsplan im Produkt „Wirtschaftsförderungsmaßnahmen“ verbucht. Es ist mehr als fraglich, ob sich das etablierte Hotelgewerbe in unserer Stadt hierdurch gefördert oder bedroht fühlt.
Wir fordern den Bürgermeister auf, keine weiteren Aktivitäten und Ressourcen in dieses Projekt zu stecken.