In der Diskussion zur zukünftigen Ausrichtung der Wasserversorgung in SHS hat sich die FDP-Fraktion in der Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 05. Oktober klar und eindeutig positioniert. Die Freien Demokraten unterstützen eine fortgesetzte, intensivierte Partnerschaft mit den Stadtwerken Bielefeld.
Dazu Fraktionsvorsitzender Thorsten Baumgart: "Es war ein langer Weg bis wir an diesen Punkt in der Diskussion gelangt sind. Wir sind angetreten, eine unnötige und millionenschwere Investition für den Aufbau einer eigenen Wasserförderung zu verhindern. Aus unserer Sicht ist das absolut der falsche Weg.
Wir weisen seit Jahren darauf hin, dass dieses Vorgehen zu deutlich steigenden Wasserpreisen führen würde. Das ist nun auch vom Beratungsbüro PWC bestätigt worden. Zudem meinen wir, mit den Stadtwerken einen fairen und kompetenten Partner im Bereich der Wasserversorgung zu haben und sehen keinen Grund, diese Partnerschaft zu beenden."
Die FDP-Fraktion hat Anfang diesen Jahres als einzige beantragt, die Stadtwerke Bielefeld als einen der Verhandlungspartner für die Wasserversorgung zu priorisieren. Das wurde von allen anderen Fraktionen abgelehnt. Zwischenzeitlich findet in manchen Fraktionen und in der Verwaltung ein Umdenken statt. Die Verantwortlichen im Rathaus schlagen nun ebenfalls vor, mit den Stadtwerken Bielefeld die zukünftige Wasserversorgung zu gestalten.
Beim angebotenen Modell würden SHS und die Stadtwerke Bielefeld eine gemeinsame Wassergewinnungsgesellschaft gründen. SHS hätte einen Anteil von 74,9 %. In diese Gesellschaft bringen die Bielefelder den Brunnen "Lippereihe" ein, das auf den Stadtgebiet von SHS liegt. Dieser Brunnen würde 40 % der in SHS benötigten Wassermenge fördern. Die restliche Menge würde weiterhin von den Stadtwerken Bielefeld zugekauft. Es handelt sich somit um eine Teilselbständigkeit.
Baumgart: "Das ist ein Kompromiss, den wir mitgehen können, obwohl die eigene Förderung für uns nie im Vordergrund stand. Durch dieses Vorgehen sparen wir je nach Berechnung Investitionen von 6-8 Millionen Euro ein. Das ist eine Menge Geld. Die Wasserpreise bleiben günstig und wir haben weiterhin einen kompetenten Partner für die Wasserversorgung an unserer Seite. Damit wären wesentliche Ziele unserer Bemühungen seit 2012 erreicht. Alle anderen Modelle, wie z.B. der Aufbau einer Wasserförderung mit den Stadtwerken Herford oder komplett in Eigenverantwortung, ist für uns definitiv ausgeschlossen. Das Investitionsrisiko ist beträchtlich und eine deutliche Steigerung der Wasserpreise wäre zu befürchten. Wir sind froh, dass die Verwaltung und teile der Politik das zwischenzeitlich genauso sehen."
Die finale Entscheidung soll in der Ratssitzung am 15. November fallen. Das Votum der Freien Demokraten steht bereits fest: Die Wasserversorgung in SHS soll weiterhin gemeinsam mit den Stadtwerken Bielefeld gestaltet werden.